08.06.2014. Pfingstsonntag. Heißester Tag des Jahres. Und der Tag unserer kirchlichen Trauung.

Etwas über ein Jahr nach unserer Verlobung unter den Kauri-Bäumen in Neuseeland, vielen Planungen und unzähligen DIY-Bastel-Stunden war es soweit. Der Tag unserer kirchlichen Trauung war gekommen.
Geplant hatten wir unseren großen Tag auf der Achalm bei Reutlingen zu feiern. Zu dem Ort hat mein Mann eine besondere Verbindung, da er dort einige Wochen lang Schafe gehütet hatte, und durch die Kombination von tollem Veranstaltungssaal im ehemaligen Heulager eines Schafstalls aus dem 19. Jahrhundert mit frei gelegten Holzbalken und verglasten Seiten, die einen Ausblick über das ganze Tal bieten, dem Hirtenzimmer im ehemaligen Stallbereich im Erdgeschoss mit schönem Backsteinmauerwerk, in dem unsere Trauung stattfand, einer genialen Küche, sehr netten Menschen und dem gerade neu gebauten Hotel, in dem unsere international angereisten Gäste und wir unterkommen konnten, war es der für uns perfekte Ort.

Wir haben uns bereits am Vorabend auf den Weg zur Achalm gemacht, um den Tag selbst entspannt starten zu können. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass es unsere Interessen noch mehr verband als erwartet – denn das Hotel befand sich zum Teil noch mitten im Bau. Also hatten wir Schafstall und Baustelle, was mein Architektenherz höher schlagen ließ!
Nach einem stärkenden Frühstück am Sonntag Morgen begann die Deko-Aktion, bei der meine Schwestern, Eltern und enge Freunde kräftig mit anpackten, die hunderten selbst gebastelten Pompons, Birken-Herzen, Baumscheiben, Wollknäuel, die Fotoecke und die tausenden selbst zusammengestellten Blümchen in den Dachbalken und auf den Tischen zu dekorieren.
Die Zeit verging wie im Fluge und schon musste ich mich zum stylen in mein Zimmer zurückziehen. Als Stylistinnen hatte ich meine beiden Schwestern zur Seite, was die Vorbereitungszeit sehr besonders machte. Da das Wetter schon morgens toll war verlegten wir das Styling auf den Balkon mit Blick über Reutlingen.

Nach Make-Up und Frisuren-Styling kam der erste große Augenblick des Tages: das Anziehen meines Brautkleides! Bei diesem handelte es sich um das Faye von Küss die Braut, ein schlichtes, zartes Seidenkleid mit gerafftem Oberteil und weich fließendem Rock – genau was ich gesucht hatte und nach meinem Ausflug in Brautmodengeschäfte in München letztlich ganz in der Nähe bei den tollen Mädels von Jolie in Bruchsal gefunden hatte! Das Tolle an der Schlichtheit des Kleides ist, dass man es durch die Wahl der Accessoires zu etwas ganz eigenem stylen kann, so dass es, obwohl es kein für einen allein entworfenes Kleid ist, letztlich doch einzigartig wird. Ich habe über das powder-farbene Band einen Tüllgürtel mit Stickereien und Federn kombiniert, dazu powder-farbene Wildleder-Pumps und statt der kleinen Schleppe einen bodenlangen Schleier getragen, für den ich mich schließlich doch entschieden habe obwohl ich anfangs keinen Schleier wollte – denn schließlich ist die eigene Hochzeit der einzige Tag im Leben einer Frau, an dem sie einen Schleier tragen kann!

Als Schmuck trug ich neben der Perlen-Spitzen-Kette, meinem Verlobungsring und dem Ehering meiner Mutter (something borrowed) die Diamant-Ohrringe, die mein Mann mir passend zu meinem Verlobungsring heimlich aus Neuseeland mitgebracht hatte und die mir meine Mutter beim Styling überreichte.

Und schon war es Zeit für den 2. und eigentlichen großen Augenblick des Tages. Mein Vater führte mich zum Gesang und Klavierspiel einer lieben Freundin von uns zwischen unseren Gästen hindurch zum Altar, wo mein Mann und unser Pfarrer, ein guter Freund der Familie, der bereits meine Eltern getraut und mich und meine Schwestern getauft hatte und die Trauung sehr persönlich und besonders gestaltete, auf mich warteten.

Nach dem Ja-Wort und dem Ringtausch, die uns eines unserer Lämmer zum Altar brachte, fand der Empfang auf der neuen Terrasse statt. Bereits jetzt war es sehr heiß, aber glücklicherweise wehte ein kleines Lüftchen, was uns neben ein wenig Abkühlung auch beim anschließenden Paar-Shooting mit der lieben Daniela Reske zu schönen Bildern verhalf. Zu tollen Fotos und etwas Abkühlung trug außerdem der spanische Fächer bei, den mir Margarete noch in der Woche vor der Trauung geschenkt hatte, als sich die große Hitze bereits ankündigte.
Nach einer kurzen Erholungspause trafen wir unsere Gäste zu einem Sektempfang wieder im Foyer des Schafstalls bevor es nach oben zur Feier ging, wo es nach sehr leckerem Essen und ergreifenden Reden von meinem Vater, dem Bruder meines Mannes und meinem Mann selbst zum nach den 40° des Tages noch schweißtreibenderen Teil überging.

Wir eröffneten die Tanzfläche zunächst mit einem klassischen Walzer um diesen dann in einen Merengue, unseren absoluten Lieblings-Gute-Laune-Tanz, übergehen und damit die Party starten zu lassen! Unser DJ Markus Rosenbaum schaffte es uns und unsere Gäste fast durchgehend bis morgens um vier auf der Tanzfläche zu halten, wo wir schließlich auch den letzten Tanz des Abends tanzten bevor wir schließlich erschöpft, aber überglücklich in unser Hotelbett sanken.

Das Faye erwies sich über den ganzen Tag als mein perfektes Kleid, in dem ich mich trotz der Hitze, in der eigentlich jedes Stück Stoff zu viel war, die ganze Zeit über rundum wohl fühlte und das beim Tanzen erst den tollen fließenden Seidenrock so richtig zur Geltung brachte!